überregional

 

Ein Lehrstück über Fremdenfeindlichkeit

Mitterers "In der Löwengrube" in Wien

 

 

Mitterers Stück von 1997 über einen jüdischen Schauspieler in der Nazizeit muss man nicht mit Bezug auf 2018 interpretieren. Kann man aber!

 

     .....     mehr     .....

 

 

 

Billy the Hutschenschleuderer

 

„Liliom“-Musical "Carousel" an der Wiener Volksoper

 

 

Die bitter-süße Tragikomödie des k.k.-Hallodri Liliom als amerikanisches Musical und inszeniert als opulente Operette mit hollywoodeskem Finale ...

 

     .....     mehr     .....

 

 

 

Ein erhellender Blick in einen alten Spiegel

Millers „Hexenjagd“ am Münchner Residenztheater

Tina Laniks „Hexenjagd“-Inszenierung wurde vorgeworfen, sie sei langweilig, zäh, und vor allem: sie würde die sich aufdrängenden aktuellen Bezüge ignorieren. Ich fand die Aufführung spannend:  eine Inszenierung, die der literarischen Qualität des Textes gerecht wird, seine dramaturgische Wucht beeindruckend auf die Bühne bringt, die auch einfach als „so eine alte Geschichte“ fasziniert – nicht zuletzt natürlich auch dank all der überzeugenden Resi-Schauspieler! Und der Bezug zu heute? Wir Heutigen können uns erschreckend gut erkennen, wenn wir in Millers Spiegel von 1692 blicken!

 

     .....     mehr     .....

 

Modern Times:

"Destruktiv. Gierig": Kurzweilig!

Hasko Webers „Faust II“ am Deutschen Nationaltheater Weimar

"Wer immer strebend sich bemüht, den können wir erlösen" - der Weimarer Intendant Hasko Weber scheint nicht so recht an diese zentrale Botschaft in Goethes Faust zu glauben. Sein Faust II am Nationaltheater beschwört eher eine heutige, von Gier und Krieg geprägte Welt herauf - mit einem Faust, der sich als destruktiver Typ hier perfekt einpasst. Dass der am Schluss "erlöst" wird, mag ärgerlich sein. Aber Goethe und Gretchen haben's nun mal so gewollt.

 

     .....     mehr     .....

 

Faust I - ein Fragment

Hasko Webers Text-Rest am Nationaltheater Weimar

Seinen Einstand als General-Intendant in Weimar hat Hasko Weber mit dem "Faust I" gegeben - ein Traditionsstück, in Weimar noch viel mehr als sonstwo! Die Inszenierung ist gar nicht so schlecht - wenn Weber nur nicht Goethes Text derart unsensibel (oder ungeschickt?) fragmentiert hätte!

 

     .....     mehr     .....

 

Zwischen peinlich und Nichts

Faszinierender konzentrierter Lear der Bremer Shakespeare-Company

 

In Bremen ist Lear nicht der würdige König; er tritt von Anfang an als lächerlicher Idiot auf. Peinlich! Und trotzdem - eine faszinierende Inszenierung!

 

     .....     mehr     .....

Shakespeare-Musical und (keine) Artaud-Oper

Salzburger Festspiele 2015 tun sich schwer mit Innovativem

Auch eine Art Premiere in Salzburg: 2015 müssen die Festspiele erstmals ohne das „Young Directors Project“ auskommen, das jungen Regisseuren ein Forum für ihre Kreativität geboten hatte – mit durchaus „gemischten“ Ergebnissen   (-- >  mehr ). Jetzt ist Schluss mit diesem innovationsreichen Schauspielprojekt. Und als Ersatz gibt es: NICHTS!

 

Der Versuch Stephan Kimmigs, Innovatives mit dem Holzhammer in Goethes „Clavigo“ hineinzuklopfen, ist erwartungsgemäß gescheitert.

 

Und die Perner-Insel, die sonst immer mal für einen Aufreger gut war   (-- >  mehr ).? Heuer gibt's  "Die Komödie der Irrungen - ein ziemlich konventioneller Shakespeare, allerdings dargeboten als durchaus vergnügliches Spektakel in Form einer Revue, eines Musicals gar.  

 

Da muss das Innovative eben auf der Opernbühne stattfinden! In der Felsenreitschule dirigiert Ingo Metzmacher Die Eroberung von Mexico“. - Aus ziemlich experimentellen Texten von – unter anderen - Antonin Artaud (dem Surrealisten und Erfinder des „Theaters der Grausamkeit“) hat Wolfgang Rihm eine Oper gemacht – ein wahres Klangerlebnis! Ein Klangerlebnis, das noch nicht einmal dadurch beeinträchtigt wird, dass Peter Konwitschny parallel dazu ein ziemlich banales Macho/Hausfrau-Stückchen inszeniert hat.

Noch nicht mal heiße Luft ….

Kimmigs Clavigo in Salzburg als pappnasige Publikumsverarschung

Für die Salzburger Festspiele hat sich Stephan Kimmig "Clavigo" vorgenommen, das vom jungen Goethe in acht Tagen zusammengeschriebene Melodram vom verlassenen Mägdlein. Kimmig hat die Geschlechterrollen vertauscht - eine blendende Idee. Aber dann hat er das Stück auch noch inszeniert. Und das hätte er doch besser gelassen!

 

     .....     mehr     .....

Viel "Ring" - wenig Musik

Hamburger Thalia zeigt „Nibelungen“ nach Wagner, Hebbel ....

"Den ganzen 'Ring'" hat das Hamburger Thalia-Theater angekündigt. Gemeint ist der "Ring des Nibelungen" - und nicht nur der von Wagner, sondern: "nach Richard Wagner und Friedrich Hebbel und Altvätern" (als "Altvater" zählt wohl vor allem der Verfasser des "Nibelungenliedes".  Und das alles an zwei Abenden, manchmal gar als "Marathon" an einem Tag. Was allerdings Zeit spart: dass man Wagners Musik weglässt. Und viel Text herausstreicht ... 

 

Aber was bleibt dann noch übrig?

 

     .....     mehr     .....

 

München: Residenztheater

Ganz ohne „ach“:    Welch‘ Schauspiel!

Kušejs Münchner Faust mit Knalleffekten

Fast hätte sich Martin Kušej als Intendant des Münchner Residenztheaters den Ruf erworben, ein "zahmer Regisseur" zu sein. Da hat er mit seinem "Faust" wieder eine der berserkerhaften Inszenierungen vorgelegt, für die er mal bekannt war. Die Kritik ist sich einig: Bibiana Beglau ist als Mephisto "eine Wucht". Die Kritik ist gespalten: ist Kušejs "Faust" ein Blitz-Peng-Bumm-Spektakel oder ist er die Hohe Schule des Regietheaters?

 

     .....    mehr     .....

Berliner Volksbühne feiert 100-jähriges Jubiläum mit seltsamer „Revue“

Ach! - Was soll das?!

„Ach, Volk, du obermieses - Eine Revue am Bülow-Wessel-Luxemburg-Platz“

(Fotos: Thomas Aurin, Volksbühne)

Die Berliner Volksbühne ist eine Institution! Nicht erst unter ihrem „ewigen Intendanten“ Frank Castorf (seit 1992) gehört sie unangefochten zu den ersten Häusern der Hauptstadt und damit der ganzen Republik. Mit Recht ist sie stolz auf ihre proletarische Geschichte ..., auf ihre prominente Intendanten und die eindrucksvolle Liste von Regisseuren und Darsteller-inne-n ... 

 

Kein Wunder, dass man jetzt zum 100. Jubiläum mal so richtig feiern möchte!

 

Aber warum nur mit einer derart albernen "Revue"???

 

     .....     mehr     .....

Singspiel und Stummfilm, Moritat und Comic

Faszinierende "Zauberflöte" an der Berliner Komischen Oper

Wer geht schon wegen der Ausstattung in die Zauberflöte? Nun ja, manchmal lohnt sich das vielleicht! So zur Zeit in der Komischen Oper in Berlin. Schauen Sie doch mal rein ...

 

     .....     mehr     .....

35 Frauen und ein monogamer Don Juan

Zuviel albernes Spektakel um ein ernstes Thema

Kriegenburgs Horváth-Inszenierung auf der Perner Insel

Ganz dem Gedenken an den Beginn des Ersten Weltkrieges im August 1914 sollte der Salzburger Schauspielsommer im August 2014 gewidmet sein. Da hätte sich für die große programmatische Schauspielinszenierung auf der Pernerinsel Ödön von Horváths "Don Juan kommt aus dem Krieg" hervorragend geeignet. 

 

Doch leider macht Andreas Kriegenburg aus dem ersten Thema ein ziemliches Spektakel ...

 

     .....     mehr     .....